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Kino - dafür werden Filme gemacht

Peter Thorwarth
- "Was nicht paßt, wird passend gemacht", "Bang Boom Bang" -

Interview von Christian Lukas

Regisseur Peter Thorwarth hat mit seinem Erstlingswerk, der Ruhrpott-Gaunerkomödie "Bang Boom Bang", einen Kultfilm geschaffen. "Was nicht passt, wird passend gemacht" lautet nun der Titel seines zweiten Spielfilmes. Basierend auf seinem eigenen Kurzfilm aus dem Jahre 1997, hat der 31jährige nicht nur Regie geführt. Thorwarth hat auch das Drehbuch geschrieben und er spielt eine der Hauptrollen: Er ist Philip, ein harmloser Architekturstudent, der eigentlich nur einen Baupraktikumnachweis möchte - und schon bald eine Leiche verschwinden lassen muss, in einen Baubetrug verwickelt wird und nebenher die Liebe seines Leben kennen lernt. Christian Lukas unterhielt sich mit dem Filmemacher, der in Unna aufgewachsen ist!

Frage: Nach zwei Komödien im Ruhrgebiet könnten Sie nun Gefahr laufen, als Ruhrpott-Regisseur abgestempelt zu werden.

Thorwarth: Ach, diese Angst habe ich nicht.

Frage: Dennoch wollen Sie das Metier der Komödie verlassen.

Thorwarth: Das hat filmische Gründe. Ich habe zwei relativ geradlinige Spielfilme inszeniert und möchte jetzt einfach etwas anderes probieren, filmischer Arbeiten, mit Effekten, weg von diesem Abfilmen einer Quasi-Realität. Daher arbeite ich zur Zeit an einem Sciencefiction-, aber auch an einen Horrorfilmkonzept, um cineastisch in eine ganz andere Richtung zu gehen.

Fragen: Bauarbeiter, die einen Betrug durchziehen, ein Bauunternehmer mit finanziellen Problemen, der seinen Bruder hasst, ein Student, der die Liebe seines Lebens findet, eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg und ein polnischer Gastarbeiter, der an der Börse spekuliert. Wie kommt man darauf, solche Ingredienzien zusammen zu rühren und daraus eine Komödie zu machen?

Thorwarth: Das ist eine Art Bauklötzchensystem. Am Anfang stand eine Idee, aus der ein Kurzfilm entstanden ist. Dann haben ich mich mit anderen Autoren getroffen und Ideen ausgetauscht. Bei solchen Gesprächen ist alles erlaubt und jede noch so verrückte Idee willkommen. Ich habe dann an verschiedenen Entwürfen gebastelt und festgestellt, dass sich viele Ideen zwar klasse anhörten, aber nicht in die Grundgeschichte passten. Andere hingegen fügten sich in die Grundstory ein.

Frage: Und was war die ursprüngliche Rahmenhandlung?

Thorwarth: Die handelte von drei Bauarbeitern, die Angst um ihren Job haben.

Frage: Sie haben diesen Film, wie schon "Bang Boom Bang", in Unna gedreht. Das ist nicht gerade das Babelsberg Westfalens...

Thorwarth: Unna ist die Stadt, die ich am besten kenne. Als ich das Drehbuch konzipiert habe, waren es Orte in Unna, die ich beim Schreiben im Kopf hatte. Im Vorfeld der Produktion haben wir jedoch einen unabhängigen Location-Scout engagiert, der für uns geeignete Drehorte finden sollte. Er fand schließlich eine geeignete Baustelle. Und wo? In Unna! Ich habe mir den Ort angeschaut und dann erfahren, dass es das Haus von BVB-Profi Billy Reina war und gleich nebenan Bekannte von meinen Eltern wohnten. Über die haben wir dann einen Kontakt hergestellt und schließlich eine Drehgenehmigung erhalten.

Frage: Die Rolle, die Dietmar Bär in "Was nicht passt, wird passend gemacht" spielt, erinnert in vielen Belangen an die Rolle von Dieter Krebs in "Bang Boom Bang", auf einer Fotomontage ist Krebs sogar als Vater von Bär zu sehen.

Thorwarth: Die Rolle des Bauunternehmers habe ich ganz klar für ihn geschrieben. Das wusste auch Dietmar Bär, als er den Part übernommen hat. Er hatte aber keine Probleme damit, eine Rolle zu spielen, die eigentlich für einen anderen Darsteller konzipiert worden ist. Er hat sie schließlich seinen eigenen Vorstellungen angepasst und das war ist auch gut so!

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Interview geführt von Christian Lukas.

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