Gagreiche Dialoge mit uncooler Elternfixierung aus den Disney-Studios Jeder Kinobesucher sah mindestens einmal diesen kleinen Vorspann der Firma "Pixar" zu dem einen oder anderen Hauptfilm, in dem eine Bürolampe umherhüpfte und seinen Lampenschirm dem Betrachter als Gesicht unterjubelte. Nun sind sie an einen umfangreichen Animationsfilm herangetreten, der nunmehr unter dem Titel "Findet Nemo" das Herz vieler Kinobesucher im Sturm erobert hat. Während Anke Engelke dem blauen, amnesieanfälligen Doktorfisch Dorie ihre Stimme leiht, übernahmen Erkan und Stefan die gefährlichen Haie, die sich, natürlich mit mehr oder minder gutem Erfolg und äußerster Anstrengung, zu fischfreundlichen Vegetariern in der Evolutionsstufe nach oben entwickeln möchten und der bekannte Hobbythek-Freak Jean Pütz den wissenschaftsorientierten Rochen, der Schulkinder zu gefährlichen Ausflügen entführt. Nachdem Fischpapa Marlin seine Frau und Brut verlor, verblieb ihm doch ein einzelnes Kind und taufte es Nemo. In einem Streit provoziert Fischsohn eine gefährliche Situation und landet in einem Aquarium in einer Zahnarztpraxis, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Könnte etwa jemals etwas Schlimmeres geschehen? Vater Marlin setzt jedenfalls alle Fische in Bewegung, um seinen Sohn endlich wiederzufinden.
Die abenteuerliche Reise zeigt uns auch einen kleinen, meeresbiologischen Aufklärungsfilm, mit wunderschönen Animationen und witzigen Dialogen verpackt, erreicht er die Herzen seiner Zuschauer. Vielleicht mag der eine oder andere eine übertriebene Elternfixierung erkennen, die dem kleinen Nemo und seinem Vater anhaften, aber Dories enorme und äußerst amüsante Vergesslichkeit lässt diesen bitteren Nachgeschmack schnell wieder schwinden. Ebenso gelungen ist die umfangreiche Charakterisierung der Möwen mit dem Wortschatz nur eines Wortes. Fazit: Ganz witzig für jung und alt geeignet. (Jonathan Dilas, www.jonathan-dilas.de) |
Diese Kritik ist die Meinung von Jonathan Dilas.