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Kino - dafür werden Filme gemacht

The 13th Floor

29. Nov 1999, Regina, Leipzig

Kritik von Enno Park

Zunächst muss einmal festgestellt werden, dass die Storyline wesentlich intelligenter und in sich schlüssiger ist, als bei Matrix. Näheres dazu möchte ich aber trotzdem nicht verraten, da Filme, die in virtuellen Welten spielen, natürlich immer ein paar schöne Schlüsselszenen mit guten Aha-Momenten haben.

Dass es sich um einen Film handelt, der mit virtuellen Welten jongliert, ist auch sehr schnell klar. Deshalb vergeht die erste Hälfte des Filmes ziemlich zähflüssig. Roland Emmerich versucht, dem Film Suspense zu verleihen, scheitert daran jedoch ähnlich, wie in Godzilla, der zwar ziemlich hübsch anzusehen war, aber eben keinen wirklichen Thrill bot. Was den Suspense und die Ungereimtheiten betrifft, sollte man sich also doch lieber nochmal Dark City ein ansehen.

Ein weiteres Mal zeigt Emmerich, wie toll er doch mit Bildern umgehen kann. Dabei werden aber so viele Bildklischees (Computer-Raum, Jahrhundertwende- Flair, dunstige, verregnete Großstadt-Straßen mit Neon, Hochhausschluchten bei Nacht...) dermaßen überstrapaziert, dass man es schnell leid ist. Wirken werden solche Szenen wohl nur auf jüngere Zuschauer, die solche Szenen noch nicht allzu oft gesehen haben.

Außerdem nervt stark, dass die Dialoge sich auf Jerry-Cotton-Niveau bewegen und eher lustlos daherkommen. Das mag aber auch an der Synchro liegen. Alles in allem sind Regie und Schauspieler sichtlich bemüht und machen ihren Job zwar nicht gerade genial, aber ordentlich. Es bleibt der fade Nachgeschmack, soeben ein B-Picture gesehen zu haben.

Nur aufgrund der wirklich guten Storyline gewinnt der Film ab der Mitte. Der Zuschaür möchte wirklich wissen, wie das alles zusammenhängt und vor allem, wie sich der "Held" am Ende aus seiner ausweglosen Situation retten kann. Wie das ganze aufgelöst wurde, ist dabei wirkich genial.

Fazit: Solides Mittelmaß Videofutter. P.S.: Einziger "Star" ist Armin Mueller-Stahl. Auch er reißt nichts heraus.

USA 1999, 100 min
mit Armin Mueller-Stahl, Craig Bierko, Gretchen Mol
Regie Josef Rusnak


Diese Kritik ist die Meinung von Enno Park.

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